Neue Medien im Ethikunterricht

Ethisches Argumentieren, die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen und die Förderung sozialer Verhaltensweisen sind Ziele des Ethikunterrichtes, die sich besonders gut mit den Neuen Medien im Unterricht umsetzen lassen.

Ethisches Argumentieren setzt die Berücksichtigung unterschiedlicher Standpunkte voraus, die mit unterschiedlichen Wertvorstellungen konfrontiert werden, welche wiederum auf unterschiedlichen philosophisch oder religiös begründeten Basiskonzeptionen beruhen. Diese zahlreichen Bezüge und Verweise stellen verbal vermittelt sehr hohe Ansprüche an die Schülerinnen und Schüler. Die Neuen Medien bieten eine praktikable Möglichkeit durch ihre vernetzte Struktur diese Dimensionalität adäquat darzustellen.

Die tagesaktuelle und auf viele Bereiche des menschlichen Lebens bezogene Möglichkeit des Internets, sich über fremde Kulturen zu informieren, liefert ungefiltertes und authentisches Material, das einerseits sehr motivierend wirkt, andererseits eine wirkliche Auseinandersetzung mit Fremdartigkeit ermöglicht.

Die technischen Gegebenheiten des Computereinsatzes fordern Zusammenarbeit und Gegenseitigkeit geradezu heraus, wenn sie nicht sogar Voraussetzungen darstellen. Die Vernetzung der Ergebnisse und ihre Eigenschaft von Haus aus auf Publikation hin angelegt zu sein (Präsentationsprogramme, Webseiten) fördern das Verantwortungsbewusstsein, da die Qualität des Gesamtproduktes auf der Summe der jederzeit sichtbaren Einzelleistungen basiert. Somit sind individuelle Verantwortung für Einzelergebnisse und Kooperation für Gesamtprodukte integraler Bestandteil der Arbeit mit Neuen Medien.

Exemplarisch sei dies an einem Beispiel aufgezeigt.

Die Einheiten zu den einzelnen Religionen können mit Hilfe des Internets zu spannenden Entdeckungstouren werden, die die notgedrungen beschränkten und statischen Materialien der Printmedien an Aktualität und Vielfalt weit hinter sich lassen.

Bei der Fixierung der Ergebnisse ermöglicht es die einfache Speicherung auch komplexester Darstellung mittels geeigneter Datenformate (HTML oder Produkte von Präsentationsprogrammen), an diese virtuellen "Wandzeitungen" später wieder anzuknüpfen und damit thematische Quer- und Längsschnitte durch das Thema Weltreligionen zu ziehen. Auf einfachste Weise können dadurch Vergleiche angestellt werden zu Aussagen über zentrale Gesichtspunkte (Gottesbild, Feste und Festtage, Gebote, Alltag, ...). Angesichts der Fülle des Materials ist es naheliegend arbeitsteilig zu verfahren. Insgesamt ergibt sich also ein mehrfacher Nutzen: Die Arbeitsform ist unabdingbar kooperativ und erweist sich als fruchtbar für die Qualität des Ergebnisses wie für den Lernerfolg des einzelnen. Die Form der Informationsbeschaffung ist sowohl motivierend als auch zeitgemäß und ertragreich. Die Präsentation der Ergebnisse schließlich ist nicht nur eine adäquate Form der Sachdarstellung, sondern vice versa auch ein medienkritischer Beitrag zur Bildung eines mündigen Bürgers des Medienzeitalters.

Neben der freien Recherche im Internet können auch vorsortierte Angebote genutzt werden. Unter www.ethik-unterricht.de beispielsweise findet sich ein Angebot zur